Fremdkörper in den Atemwegen

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Fremdkörper in den Atemwegen

Anstatt in die Speiseröhre zu rutschen, wandert der Happen oder Gegenstand direkt in Luftröhre und verschließt sie oder verkeilt sich zwischen Luft- und Speiseröhre. Nun ist schnelle Hilfe erforderlich.

Wenn man sich nicht sicher ist, ob das Kind zu ersticken droht, oder doch nur einen Streich spielt, spricht man es an. Menschen, die keine Luft bekommen, weil sie etwas verschluckt haben, sind unfähig zu sprechen. Ihre einzige Kommunikation besteht dann meist aus hastigen Handbewegungen. In diesem Fall muss man sofort handeln.

Säuglinge (0-12 Monate) sollte man auf den Bauch drehen und auf seinen Unterarm nehmen. Die eigene Hand dient dabei als Stütze für den Kopf des Kindes. Mit der freien, flachen Hand mehrere leichte Schläge auf den Rücken geben. Anschließend prüft man den Mundraum und entfernt den Fremdkörper. Dieser muss für einen späteren Arztbesuch unbedingt aufgehoben und mitgenommen werden. 

Kleinkinder (1-7 Jahre) sind ohne Frage zu schwer, um sie auf einen Arm zu nehmen. Stattdessen nimmt man das Kind mit Kopf und Oberkörper in Richtung Boden und legt es quer über seine Arme. Jetzt gibt man mit der freien, flachen Hand mehrere kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter.

Dies müsste einen Hustenreiz auslösen, der den störenden Gegenstand hinausbefördert. Wie schon beim Säugling, sollte auch hier im direkten Anschluß der Mundraum überprüft, der Fremdkörper entfernt und zum Arzt mitgenommen werden.

Jugendliche oder erwachsene Personen sollten zuerst versuchen, den Fremdkörper selbst auszuhusten. Gelingt dies nicht, kniet man sich mit aufgestelltem Bein hin und beugt den Oberkörper der betroffenen Person über seinen Oberschenkel. Nun gibt man mit einer freien, flachen Hand mehrere kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter.

Wie bei den Kleinkindern, müsste der auftretende Hustenreiz den störenden Gegenstand hinausbefördern.

Heimlich-Methode: Eine weiter anwendbare Hilfsmethode, die oft in den Medien gezeigt wird, ist die sogenannte Heimlich-Methode. Sie ist nicht ohne Bedenken anzuwenden und sollte nur benutzt werden, wenn zuvor genannte Maßnahmen ohne Wirkung bleiben. Insbesondere Laien sollten mit äußerster Vorsicht walten, da bei falscher Handhabung innere Organe beschädigt werden können. Zuerst stellt man sich hinter die betreffende Person, legt seine Arme um deren Taille und beugt sie leicht nach vorne. Eine Hand zur Faust ballen und sie genau über den Bauchnabel der betroffenen Person legen. Die andere Hand um die geballte Faust legen und nun beide Hände mit einem harten Stoß und einer stark nach oben gerichteten Bewegung in den Magen drücken. Diese Bewegung solange wiederholen, bis der behindernde Gegenstand oder der Speiserest herausgehustet ist.

Ist man gezwungen, die Heimlich-Methode an sich selbst anzuwenden, platziert man die geballte Faust über seinem Bauchnabel und legt die andere Hand um die Faust. Diese hart und nach oben gerichtet in den Magen drücken, bis der festsitzende Gegenstand herauskommt.